Naturstein- und Bildhauerarbeiten seit 1889
HAMBURG - OHLSDORF

Tierplastiken

Die Entstehung einer Tierplastik ...

Grundlage einer Skulptur aus Naturstein ist normalerweise ein Tonmodell, das nach der Anfertigung diverser Skizzen hergestellt wird. Anschließend wird von diesem Modell eine Hohlform aus Gips gefertigt, und mittels dieser Form wiederum ein Gipsmodell gegossen.
Dieses entspricht dann dem späteren "Original" aus Naturstein, von dem mit einem sogen.
Punktiergerät als Hilfsmittel die Proportionen exakt auf den Naturstein übertragen werden.
Das klingt nicht nur relativ kompliziert - das ist es auch. Und vor allem ist die Prozedur ziemlich zeitaufwendig, so dass ein guter Bildhauer zur Begrenzung der Kosten bei einfacheren Formen nur umfangreiche Skizzenstudien macht, und sodann gleich "drauflos" arbeitet, also ohne Modell sofort dem Naturstein zu Leibe rückt.

1. Aber in diesem Fall wurde nach der klassischen Methode gearbeitet.
Nachdem das Gipsmodell wie oben beschrieben fertig war und somit die genauen Abmessungen endgültig feststanden, wurde der Rohblock bestellt:
Ein Quader aus Blanc Clair Marmor.
Wie heißt es so schön:
"Da is der Bär schon drinnen, man muß ihn nur ´rausholen..."
2. Noch ist nicht viel zu erkennen; es wird zuerst die Form grob zurechtgespitzt und die sogen. Plinte, das ist der Sockel, auf dem die Plastik später steht, vorgefräst.
Im Hintergrund ist das Modell zu sehen.
3. Irgendwann wird es dann "gefährlich", das heißt, jeder Hieb zu viel bzw. zu tief richtet irreparablen Schaden an.
Um das zu vermeiden, wird endlich die Punktiermaschine angesetzt.
Dazu werden am Modell und am Marmorblock je drei Fixpunkte gefertigt, so dass das die Punktiermaschine zu Kontrollzwecken bequem mit einem Handgriff vom Modell zum Stein umgehängt werden kann.
4. Millimetergenau kann nun mit einer in alle Richtungen verstellbaren, langen Punktiernadel jeder Punkt des Modells dreidimensional abgegriffen und auf den Stein übertragen werden.
Der Gipsbär paßt genau auf und schaut ein wenig skeptisch drein: Ob das was wird ?
5. Am Aufwendigsten und sehr zeitraubend ist immer das Herstellen von Durchbrüchen.
Geschafft! Hier scheint schon der erste Lichtstrahl unter dem Bärenbauch hindurch...
6. Der Bär erhält den letzen Schliff. Der gesamte Körper wird geriffelt; eine Bearbeitung, die der Fellstruktur am nächsten kommt.
Nur die Schnauze wird poliert...
7. Der Bär darf zum ersten Mal "nach draußen" - und scheint das grüne Gras und die frische Luft nach all dem Staub zu genießen.
Noch zwei muntere Gesellen, die in der Planungsphase des obigen Eisbären entstanden sind: