Naturstein- und Bildhauerarbeiten seit 1889
HAMBURG - OHLSDORF

Ein paar nachdenkliche Worte...

Viele Leute, die an unserer Firma vorbeigehen, wollen gern "mal einen Blick in die Werkstatt werfen", weil das so "urig und originell", ganz so "wie früher", so "schön verstaubt" aussieht. Manch einer berichtet dann vom letzten Urlaub auf Amrum, wo er die alten Seemannsgräber besichtigt hat:
"..da steht die ganze Lebensgeschichte drauf".
Andere wiederum sind in Paris in Père Lachaise gewesen oder einfach nur in einem österreichischen Gebirgsdorf und zeigen sich tief beeindruckt von der dortigen Grabmalkultur. "...das ist ja sooo interessant!"
Der Hinweis auf die Möglichkeit, für die eigenen Angehörigen (oder gar für sich selbst?) ein ähnlich ausdrucksstarkes Grabmal zu schaffen, erzeugt meist Ablehnung oder Ratlosigkeit.
Was denn, für uns? Nein, das paßt doch irgendwie nicht so ... !

Das wirft die Frage auf:
Muß man denn ein Seeräuber oder berühmter Künstler gewesen sein, um eine angemessene Stätte der Erinnerung zu "verdienen"?
Ist nicht jeder Mensch als Individuum interessant oder "wichtig" genug, um zumindest ein bescheidenes Andenken zu erhalten?
"Bescheiden" ist übrigens in doppelter Bedeutung gemeint:
Nämlich erstens nicht protzig, auf Hochglanz poliert und so groß (b r e i t !) wie möglich. Denn es handelt sich ja hier nicht um ein Auto, mit dem man die Nachbarn beeindrucken muß.

Und zweitens "bescheiden" evtl. auch in finanzieller Hinsicht: Schon für 1.000.-- EURO können wir Ihnen ein individuell gestaltetes Grabmal liefern, aus handwerklich bearbeitetem Kalkstein. Dieser Stein fügt sich gut in die Natur (aus der er kommt und in der er dann schließlich wieder steht) ein. Er muß nicht ständig geschrubbt werden, sondern darf - im Gegensatz zu den polierten Steinen - "in Würde altern", d.h. Patina ansetzen wie die oben zitierten Steine auf Amrum oder der Turm des Michels.

Ach ja, noch ein Wort zu den Kosten:
Wenn ein Ehepaar zwei Kinder hatte, die sich die Aufwendungen für ein relativ anspruchsvolles und somit recht teures Grabmal in Höhe von 3.000.-- EURO teilen, dann sind das - auf eine durchschnittliche Laufzeit eines Grabes von 30 Jahren bezogen - Kosten in Höhe von weniger als fünfzig EURO pro Jahr für jeden.

Ist der Gegenwert von ein paar Schachteln Zigaretten oder Kinokarten zuviel für einen Ort der Erinnerung und Besinnung?

Und trotzdem noch einmal die Frage:

.....warum nicht einfach anonym ?