Mehrteilige Grabmäler
Für die Einen ist es der "Bruch" des Lebens, der durch einen gespaltenen Stein symbolisiert wird, für die Anderen fügen sich hier "zwei Hälften wieder zusammen". Leben und Tod als Teil des Ganzen, das trotz der Trennung als Einheit zu begreifen ist.
Dreiteilige Steine verkörpern für mach gläubigen Menschen auch die christliche Lehre der Trinität.
Neben philosophischen Fragen und unabhängig von der Dreifaltigkeit spielen aber auch schon mal so ganz profane Dinge wie Transport - oder Aufstellungsprobleme eine Rolle - oder die Tatsache, daß gewisse Materialien einfach nicht in der gewünschten Größe im Steinbruch verfügbar sind.
Und es soll auch schon vorgekommen sein, daß verschiedene Menschen oder Familienzweige auf das Recht gepocht, haben, trotz eines gemeinsamen Grabes gefälligst einen "eigenen Stein" zu bekommen.
Wie dem auch sei, in gestalterischer Hinsicht haben mehrteilige Steine einen ganz eigenen Reiz, und daher möchten wir nicht versäumen, im Folgenden ein paar Beispiele zu zeigen, die in den letzten Jahren entstanden sind.
Deutlich schlanker wird das Gesamtgrabmal, wenn man zwei Kubische Stelen nebeneinander stellt, wie bei diesem Marmor. Bei diesen schmalen Flächen hat man oft das Problem, daß längere Namen schwer zu platzieren sind. Bei diesem Beispiel zwar nicht zwingend nötig, aber möglich: Die Anordnung der Buchstaben "untereinander". Seinen besonderen Reiz erhält der Stein auch dadurch, daß man erkennen kann, wie die Maserung durch die beiden Stücke "durchläuft". So entsteht trotz der Zweiteilung ein starker Eindruck einer "Einheit". Ein solcher Effekt läßt sich bei einem Schwarz Schwedischen Granit, wie unten, natürlich nicht erzielen... Die beiden Steine sind 5 cm gegeneinander versetzt angeordnet - dadurch entsteht eine gewisse Spannung, die dem Gesamtentwurf gut tut.
Dieses dreigeteilte Grabmal aus Rot-Meissner-Granit hat eine Gesamtabmessung von 2,20 x 1,60m. Das Material ist allseitig gleichmäßig gespitzt.
Da die Schrift sehr filigran nach Entwurf des Architekten ausgeführt werden sollte, wurden jeweils Beschriftungs-flächen eingearbeitet:
Vom Gestalter des obigen Grabmals, dem Architekten Jürgen Paulsen, stammt auch dieser Entwurf - eine interessante Variation mit schrägen Fugen und unterschiedlichen Steinbreiten.
Diese Kunden haben sich für eine ähnliche Form entschieden.
Hier handelt es sich um einen Bianco Sardo Granit mit gesandelter Oberfläche.
Die Inschrift ist in dezentem Grau ausgemalt, Ton in Ton zur Grundfarbe des Materials.
Die Schrift ist auf speziellen Wunsch relativ weit unten angeordnet, vielleicht doch ein wenig zu weit, wie hier zu sehen ist.
Denn sobald Blumen gepflanzt oder Vasen gestellt werden, werden schnell die untersten Zeilen verdeckt.
Die Aufstellung solcher Steine ist übrigens manchmal etwas kompliziert, da die Fugen ja exakt die gleichen Breiten haben müssen - aber hier hat es gut funktioniert.
Genaugenommen handelt es sich hier natürlich NICHT um mehrteilige Grabmale - aber es sieht zumindest fast so aus, als ob...
Wenn die Wahl für eine Form getroffen ist, stellt sich die Frage nach der Beschriftung. Sehen Sie sich doch mal um auf der Seite